Innovative Konstruktionen entwickeln
Offiziell wird das Treffen von Azra Korjenic in ihrer Funktion als Projektträgerin eröffnet. Sie erklärt den aktuellen Stand des Forschungsprojektes und weist auf die jetzige Phase hin mit dem Ziel, innovative Konstruktionen zu entwickeln. Außerdem weist sie auf die Prüfmöglichkeiten für die neuen Konstruktionen: Da gibt es neben Simulationen am WUFI (das verwendete Programm bei der Entwicklung und Optimierung von Baustoffen und Bauteilen) den Doppel-Klimaschrank, den Freiluftprüfstand sowie In-Situ-Messungen.
Tarja Salonen von der TU Wien fasst im nächsten Programmpunkt die bereits durchgeführten Versuche mit der Stroheinblasdämmung zusammen. Im Oktober steht der nächste Einbau bevor, wo drei verschiedene Dämmungen mit eingebauten Fehlern auf ihre bauphysikalischen Eigenschaften geprüft werden.
Erste ökologische Putzträgerplatte
Und bevor es für alle Projektpartner*innen ans Arbeiten geht, warten Vater und Sohn, Alois und Johannes Hirschmugl mit einer Marktneuheit auf: Hirschmugl, Leben mit Naturbaustoffen entwickelt die erste ökologische Putzträgerplatte. Es ist eine gepresste Strohplatte mit reinmineralischem Füllmaterial in einer Stärke von 22 Millimetern. Sie eignet sich für den Innenausbau. Das fertige System durchläuft gerade die Patentanmeldung und wird bereits in den Maßen von 1,2 x 0,6 m produziert. Damit liefert Hirschmugl Leben mit Naturbaustoffen eine Lösung für den neuen Standard im Bau: „Diese Innovation hat 8 Jahre harte Entwicklungszeit gebraucht. Jetzt dürfen wir eine Putzträgerplatte, die mit Kalk- oder Lehmspachtel versehen werden kann, auf den Markt bringen. Voll ökologisch, leicht verarbeitbar, frei von Lösemitteln, für Allergiker geeignet, hergestellt quasi vom Feld weg. Diese Strohbauplatte ist auch vom Preis mit konventionellen Produkten konkurrenzfähig,“ so Alois Hirschmugl.
Geballtes Wissen führt zu neuen Lösungen
Auf die Weiterentwicklung nach ökologisch optimierten Konstruktionen begeben sich im Anschluss die weiteren Projektpartner*innen von #natuREbuilt. In Form eines World Cafés werden an vier Tischen, deren Vorsitze die Architekten Martin Aichholzer und Heinz Geza Ambrozy, Holzbaumeister Bernd Strahammer und der Sachverständige Martin Teibinger innehaben, die Fußbodenaufbauten im Erdgeschoss, Außenwand- und Dachaufbauten besprochen. Einen Großteil dieser insgesamt 28 Aufbauten hat das Architekturbüro Heinz Geza Ambrozy im Vorfeld bereits digitalisiert. Anhand dieser bestehenden Pläne können die Projektpartner*innen konkret die Konstruktionen weiterentwickeln.
Die abschließende gemeinsame Reflexionsphase kürt auch 2 Sieger: Bernd Lederwasch von der Vinzenz Harrer GmbH und Robert Göls von Raiffeisen Lagerhaus Zwettl. Die beiden hatten während der Arbeit an den Details mögliche Fehlerquellen erkannt. Ihr Detailauge wird mit einer Espresso-Tasse samt Logo von #natuREbuilt belohnt.
Im Anschluss verwöhnt das Weingut Faber-Köchl mit einem köstlichen Buffet, zu dem der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich lädt. Mit ausgiebigem Netzwerken geht dieses 5. Konsortialtreffen erfolgreich zu Ende.