Baukalk ist ein Sammelbegriff für alle im Bauwesen verwendeten Kalke. Weitere Hauptanwendungsgebiete für Kalk sind die Eisen- und Stahlindustrie, chemische Industrie, Umweltschutz und Landwirtschaft. Baukalke sind bewährte Bindemittel für Mauer- und Putzmörtel. Sie weisen ein günstiges Verhältnis von Biegezug- zu Druckfestigkeit sowie eine große Verformbarkeit auf. Durch ihre hohe Ergiebigkeit und große Mörtelausbeute sind sie besonders wirtschaftlich.
Der Begriff “reiner” Kalk wird üblicherweise dann verwendet, wenn ein Baukalk nur – d. h. ausschließlich – aus einem natürlichen Kalkvorkommen, ohne weitere Zusätze, hergestellt wurde. Die Herstellungstechniken verändern sich durch die Jahrhunderte, aber das Ausgangsprodukt und das Endprodukt bleiben dasselbe. Wird in die letzte Putzlage dann ein Kalkanstrich gesetzt, ist das eine frescale Bindung, die nicht mehr vom Untergrund trennbar ist. Diese Bauabwicklung erfordert das Arbeiten in Tagwerken; die Anschlussstücke müssen feucht gehalten werden. Die Kalkqualität spielt hier eine eher untergeordnete Rolle, 90% der Qualität kommt aus der Verarbeitung. Bei der Carbonatisierung des Kalkes wird aus der Luft Kohlensäure aufgenommen und das Kalkhydrat verwandelt sich bei Freiwerden von Wasser wieder zu Calziumcarbonat. Dieses Calziumcarbonat ist das eigentliche Bindemittel unserer Mörtel und Anstriche. Deshalb sollte man darauf achten, dass diese Carbonatisierung möglichst gefördert wird.