Schilf (Phragmites australis) wächst in Mitteleuropa an flach geneigten Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer (in Österreich z. B. im Gebiet des Neusiedler Sees). Die Pflanze kann höher als 4 m werden und besitzt sehr lange Ausläufer. Die Blätter sind 20 bis 50 cm lang und scharfrandig. Die vielblütige Rispe zeigt meist eine violett-braune Farbe. Nach dem Schneiden wird das Schilf am Seerand zum Trocknen aufgestellt. Das Sortieren nach Länge und Verunreinigung (Binsen) erfolgt mit der Hand, anschließend wird das Schilf zu „Meterbündel“ (Umfang = 1 m) zusammengefasst. Die dabei anfallenden Kurzwaren werden für die Dachdeckung und zur Dämmplattenherstellung mit einer Dicke von 2 und 5 cm verwendet.
Schilf wird unbehandelt zu Schilfrohrmatten und -platten verarbeitet, indem die einzelnen Schilfrohre gebündelt mit verzinktem Draht verbunden werden. In dieser Form ist es ein sehr flexibles Produkt. Eine Besonderheit von Schilfrohrplatten ist, dass sie neben ihrer dämmenden Wirkung auch als Putzträger verwendet werden können. Besonders vorteilhaft ist die Kombination mit Lehmputz. Derzeit bleiben die vorhandenen Schilfreserven in Österreich zu einem großen Teil ungenutzt. Vor allem im Gebiet um den Neusiedler See wären umfangreiche Ressourcen für die Dämmstoffnutzung vorhanden. Schilf ist normal entflammbar.